Wolkenbildung durch Hebung von Luft
Das Anheben von Luft in Höhen mit geringerem Luftdruck ist ein solcher Vorgang. Und in der Tat ist das der Prozess, dem die meisten Wolken ihr Entstehen verdanken.
Beginnen wir mit unseren Überlegungen bei einer durch vielerlei Erfahrung gestützten Tatsache: Auf den Bergen ist es normalerweise kälter als in den Tälern.
Einen überzeugenden Beweis dafür liefert der in nächster Nähe des Äquators gelegene Kilimandscharo. Obwohl an seinem Fuß ständig tropisch-heiße Temperaturen herrschen, trägt der etwa 5000 hohe Berg jahraus, jahrein seine bekannte Schnee- und Eiskappe.
Dass die Temperatur mit der Höhe abnimmt, hat mit dem Luftdruck zu tun. Von vielen Vorgängen des täglichen Lebens her ist bekannt, dass sich Gase beim Zusammenpressen erwärmen. Man braucht nur an die Fahrradpumpe oder den Dieselmotor zu denken. Umgekehrt kühlen sich Gase ab wenn der auf ihnen lastende Druck verringert wird und sie sich deshalb ausdehnen können. Im Kühlschrank und bei vielen anderen Kühleinrichtungen wird dieser Effekt technisch genutzt.
Nun ist aber der Luftdruck – und damit kommen wir wieder zu unseren Wolken zurück – nichts anderes als das Gewicht der auflastenden Luft. Je höher man in die Atmosphäre hinaufkommt, desto weniger Luft hat man noch über sich. Deshalb nimmt der Luftdruck mit der Höhe kontinuierlich ab: In 5500 m ist er auf die Hälfte, in 11 000 m auf ein Viertel des Meeresniveau-Wertes zurückgegangen. Und gleichzeitig mit dem Luftdruck sinkt auch die Lufttemperatur!
Es gibt eine ganze Reihe von Vorgängen, die entweder einzelne, begrenzte Luftvolumina, so genannte Luftpakete oder aber ausgedehnte Luftschichten anheben oder zum Aufsteigen veranlassen.
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